ISEK Burghausen
Leistung
Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept
Bauherr
Stadt Burghausen
Zeitraum
2016-2020
Kategorie
Stadt- / Landschaftsplanung
ISEK Burghausen
Burghausen ist als touristischer Ort bekannt durch die weltlängste Burganlage, die mittelalterliche Altstadt und die landschaftlich reizvolle Lage direkt an der Salzach. Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts die Handlungsschwerpunkte für die nachhaltige Entwicklung ihres Stadtgebiets festzulegen. Das ISEK Burghausen untersucht drei Gebiete unterschiedlichen Charakters (hinsichtlich Baustruktur, Nutzung, Funktion, Topographie): die Neustadt, die Altstadt und den Ortsteil Raitenhaslach. Dabei weist jedes Gebiet für sich unterschiedliche Herausforderungen und Begabungen auf. Untereinander sind alle drei Gebiete schlecht miteinander verbunden. Im Rahmen des ISEKs wurden Projektideen entwickelt, die zum Einen den Zusammenhalt der drei Bereiche stärken, indem v.a. Wegeverbindungen und funktionale und räumliche Beziehungen gestärkt werden und zum Anderen die Unterschiedlichkeit weiterentwickeln, indem unterschiedliche thematische Schwerpunkte (Wohnen, Arbeiten, Erholung, Kultur, Wissenschaft/Bildung) gesetzt werden und zeitliche und räumliche Einzugsradien (Alltagsangebote, besondere Angebote, usw.) beachtet werden. Innerhalb des ISEK Prozesses wurde die Entwicklung der „Neuen Mitte“ in der Neustadt in einer Rahmenplanung vertieft. Für den Ortsteil Raitenhaslach wurde zudem eine VU integriert.
Neustadt
Die Neustadt trägt mit dem hier angesiedelten Bürgerhaus und der Einzelhandelsstruktur zur städtischen Versorgung bei. Die Situation des Einzelhandels muss dabei momentan als defizitär und wenig attraktiv angesehen werden. Der Stadtgrundriss der Neustadt bietet mit seiner Vielzahl von kleinen Plätzen und Flächen eine gute Ausgangssituation für ein lebendiges Stadtgebiet. Allerdings zeigt die gebaute Stadtlandschaft Defizite in den Möglichkeiten einer stadträumlichen Orientierung. Ein großer Gewinn für die Neustadt war der im Zuge der Landesgartenschau 2004 hinzugewonnene Stadtpark, der sich westlich der Marktler Straße von Nord nach Süd zieht. Die entscheidenden Impulse für die zukünftige Entwicklung der Neustadt gehen von den Flächen aus, die derzeit zur Disposition stehen: die Konversionsfläche und die geplante und teilweise schon umgesetzte Einrichtung des innerstädtischen Campus des Standorts Burghausen der Technischen Hochschule (TH) Rosenheim an der Marktler Straße.
Entwicklungsziele der Altstadt
Bewahrung und Stärkung der stadträumlichen Bedeutung im Spannungsfeld von Denkmalschutz, Wohnstandort, Tourismus, Nahversorgung und öffentlicher Raum und zugleich Gewährung des Hochwasserschutzes.
Ausblick
Das intergierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) bildet die Grundlage für das Städtebauförderungsprogramm des Bundes und der Länder „Städtebaulicher Denkmalschutz“. Mittels der Handlungsempfehlungen und Projektideen werden vorhandene Planungen ergänzt und vervollständigt. Burghausen hat mit der Altstadt ein historisches Erbe, das der Stadt ein hohes Potenzial als Tourismusdestination und für die Ausbildung einer eigenen, wertschätzenden Identität bereitstellt.
Zugleich muss sich die Stadtentwicklung aber auch damit verbundenen Herausforderungen stellen, die mit der Wahrung eines qualitätvollen Denkmalschutz verbunden sind. In der Neustadt stellt sich die Aufgabe, resiliente Strukturen für den zukünftigen Denkmalschutz vorzubereiten. Hier geht es vor allem darum, die Entwicklung der Konversionsfläche im Zentrum der Neustadt als Chance für die Schaffung eines lebendigen und attraktiven Stadtteils zu nutzen.