LGS Bewerbung, Bad Birnbach

Leistung
Bewerbung Landesgartenschau

Auftraggeber:in
Marktgemeinde Bad Birnbach

Zeitraum
2021

Kategorie
Landesgartenschau

Landesgartenschaubewerbung, Bad Birnbach

Der Marktgemeinderat Bad Birnbach hat am 30. Juni 2021 einstimmig beschlossen, sich für die Durchführung einer Landesgartenschau im Jahr 2029 – 2032 zu bewerben. Ausschlaggebend für die Bewerbung war die Weiterentwicklung und Schärfung der bisherigen städtebaulichen und architektonischen Ansätze des Images „Ländliches Bad“ sowie die Stärkung Bad Birnbach als touristischer Kurort und lebenswerte Gemeinde für die zukünftigen Generationen. Sowie die Erkenntnis, dass für Fragen des Umgangs mit den Freiräumen neue Antworten gefunden werden müssen. Der in der ersten Planung von Prof. Günther Grzimek und Prof. Dr. Gebhard geplante Landschaftspark mit See konnte aufgrund der Flächenverfügbarkeit und der Wasserthematik nicht verwirklicht werden. Damit stellt sich für die Marktgemeinde die Frage, wie der Umgang mit notwendigen Freiflächen richtig sein könnte.

Luftbild

Die Daueranlage

Das Konzept der Daueranlage der Landesgartenschau in Bad Birnbach profiliert sich durch die Nutzung der bestehenden, landwirtschaftlichen Strukturen als Grundlage. Im Zuge der Landesgartenschau wird ein Netz aus differenzierten Wegen und Treffpunkten über die bestehende Landschaft gelegt, ohne die landwirtschaftlichen Flächen in deren Funktion einzuschränken. Ergänzt wird dieser Teilbereich der Daueranlage, das Landschaftsraster, durch die Erweiterung des Kurparks nach Osten mit Bereichen für Kleinkinder, Aufenthalt und für den sportlichen Ausgleich. Des Weiteren entsteht durch die Überarbeitung und Ergänzung des bestehende Sportgeländes ein Freizeitareal für Kinder und Jugendliche. Dieser Bereich wird durch die Bündelung der Aktivitäten belebt und langfristig ein neuer Freizeitort für Bad Birnbach. Die Renaturierung des begradigten Birnbachs schafft nicht nur einen Mehrwert für die Biodiversität, Hydrologie, Flora und Fauna sondern bietet ein zugängliches Gewässer in Ortsnähe.

Entlang der landschaftlichen Wege entstehen zur Stärkung des Naturhaushaltes, neben blühenden Highlights, Treffpunkte in der Landschaft, die nach Beendigung der Landesgartenschau erhalten bleiben und Bad Birnbach als Erholungsort für Bewohner sowie Gesundheitstouristen attraktiv machen.
Daneben bleibt durch den geringen Eingriff in die bestehende Landschaft der Überflutungsbereich für Rott und Altrott bestehen. Im Falle von Hochwasserszenarien können zudem die erhöhten Wege, auf Stegen oder Dämmen, die Landschaft dennoch erlebbar machen.

Eine mögliche Orangerie kann zudem die Chance bieten, ganzjährig Pflanzen aus anderen klimatischen Regionen auszustellen und Pflanzen überwintern, die in den Sommermonaten das Ortsbild schmücken.
Im Rahmen der Städtebauförderung werden zudem die wichtigen, innerörtlichen Wegeverbindungen zwischen Kurgebiet, Neuem Marktplatz und Hofmark barrierefrei entwickelt.

Übersichtsplan

Ökologische Bestandserfassung

„Bad Birnbach bildet zusammen mit Bad Füssing und Bad Griesbach das Niederbayerische Bäderdreieck. Diese Gemeinden ergänzen sich durch differenzierten Kurtourismus zu einer Synergie aus sanftem Gesundheitstourismus im niederbayerischen Raum. Der Fokus der Marktgemeinde Bad Birnbach liegt hierbei auf dem „Ländlichen Bad.“

– aus dem Erläuterungsbericht zur Landesgartenschaubewerbung der Marktgemeinde Bad Birnbach

Die Ausstellung

Die Flächen der Temporären Ausstellung sind auf drei Schwerpunktbereiche aufgeteilt. Im Zentrum stehen hierbei die blühenden Aspekte, die zentral innerhalb der Landesgartenschau angeordnet sind. Sie sind das blühende Highlight jeder Gartenschau und im Falle von Bad Birnbach für alle BesucherInnen, die mit dem öffentlichen Personennahverkehr anreisen, die erste Anlaufstelle.

Für Verbände/Vereine, Baumschulen oder das Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie für Umwelt und Verbraucherschutz werden Flächen innerhalb der extensiven Landschaftsbereiche vorgehalten um diese nach der Durchführung der Landesgartenschau als extensive Flächen nachzunutzen. Sämt- liche Nutzungen, die kurze Wege, Anlieferung und andere Infrastruktur benötigen, wie Gastronomie, Gärtnermarkt oder die Bühne sind im Bereich des Kurparks vorgesehen. Innerhalb der Fläche des neuen Kurparks sind zudem die Themengärten geplant, um auch weniger mobilen BesucherInnen, die nicht die gesamten Flächen der Landesgartenschau besuchen können, einen Einblick in die Ausstellungen zu geben.

Bei der Entwicklung des Konzepts der Landesgartenschau ist es gelungen, die Landwirte mit einzubeziehen, die das Projekt unterstützen. Einige der Landwirte werden währender Landesgartenschau und darüber hinaus, ihre konventionelle Bewirtschaftung der Felder auf besonders ökologische Landwirtschaft umstellen. Dabei ist jedem Landwirt frei gestellt, wie intensiv diese Veränderung sein wird. Ob Blühstreifen, Lärchenfenster oder die Umstellung in Extensivgetreide mit weiter Untersaat. Hierdurch kann neben einer klassischen Landesgartenschau eine Landwirtschaftsschau stattfinden, die den Landwirt in seiner Rolle als Lebensmittelerzeuger hervorhebt und die Akzeptanz für sein Arbeit in der Gesellschaft erhöht.

Masterplan